Ein Styroporprofil, ein aus extrudiertem Polystyrol gefertigtes Profil, das als Dämm- und Verblendelement in WDVS-Systemen eingesetzt wird. Auch bekannt als Dämmprofil, ist es ein Bestandteil vieler Fassadensysteme – doch oft wird es mehr als Dekoration denn als funktionales Element genutzt. Im Alltag sieht man sie an Ecken, Fensterlaibungen oder als Abschlussleisten an der Dachkante. Sie sollen den Übergang zwischen Dämmung und Putz abrunden, aber viele Handwerker setzen sie einfach ein, weil sie sie immer so gemacht haben – ohne zu prüfen, ob sie überhaupt nötig sind.
Ein WDVS, ein Wärmedämmverbundsystem, das aus Dämmplatten, Kleber, Armierung und Putz besteht. Auch bekannt als Fassadendämmung, ist es die Standardlösung für energetische Sanierungen. Doch in vielen Fällen werden Styroporprofile als Ersatz für echte Dämmung missbraucht. Sie sind kein Ersatz für eine durchgehende Dämmung. Sie sind kein Wärmedämmstoff. Sie sind ein Randelement – und nur dann sinnvoll, wenn sie tatsächlich die Übergänge zwischen verschiedenen Materialien schützen. Wer sie an allen Ecken einbaut, ohne die Dämmung richtig zu planen, riskiert Wärmebrücken und später Feuchtigkeitsschäden. Ein Putzträger, ein Element, das den Putz abstützt und seine Verformung kontrolliert. Auch bekannt als Fugenprofil, ist oft mit Styroporprofilen verwechselt worden. Doch echte Putzträger sind aus Metall oder Kunststoff, stabil und verhindern Risse. Styroporprofile sind weich, können sich verformen und unter Belastung brechen – besonders wenn sie unter Putz liegen und nicht sichtbar sind. Die meisten Schäden an Fassaden, die man später als "Putzriss" bezeichnet, kommen nicht vom Wetter – sondern von falsch platzierten Styroporprofilen, die keine Last tragen können.
Wenn du dein Haus dämmst, solltest du nicht fragen: "Wo kann ich Styroporprofile einbauen?" Sondern: "Wo brauche ich echte Dämmung, und wo brauche ich stabile Übergänge?" Die meisten Profilierungen an Fenstern, Türen oder Ecken sind heute mit flexiblen Dämmkanten oder speziellen Fugenbändern besser zu lösen – ohne Styropor. Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, die Styroporprofile vorschreibt. Sie sind eine Praxislösung – und oft eine schlechte. In der Praxis sehen wir immer wieder, dass Hausbesitzer nach Jahren Schimmel an Ecken finden, weil das Profil den Putz abgesprengt hat und Luft eindringen konnte. Oder dass der Putz abblättert, weil das Styroporprofil unter der Last des Putzes nachgibt.
Styroporprofile haben ihren Platz – aber nur dort, wo sie wirklich gebraucht werden: als sichtbare Abschlussleiste an der Dachkante, als Schutzprofil an Fensterunterseiten oder als dekorative Akzentlinie – und nur, wenn sie richtig verklebt und mit einem stabilen Putzsystem kombiniert werden. Alles andere ist Schönheitsreparatur – und oft ein teurer Fehler. In den folgenden Beiträgen findest du konkrete Beispiele, wo Styroporprofile sinnvoll sind – und wo sie lieber weggelassen werden sollten.
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