Wenn du ein Haus baust oder sanierst, ist eine Fertigstellungsbürgschaft, eine Garantie des Bauunternehmens, die sicherstellt, dass das Bauvorhaben auch bei Zahlungsproblemen abgeschlossen wird. Auch bekannt als Bauherrenschutzbrief, ist sie kein Luxus – sie ist ein essenzieller Schutz für dich als Käufer. Ohne sie riskierst du, dass dein Bauherrenkredit futsch ist, wenn der Bauunternehmer pleitegeht, bevor die letzte Steckdose montiert ist.
Diese Bürgschaft ist kein Spielzeug. Sie wird von der Bank verlangt, bevor sie dir das Geld für den Bau auszahlt. Denn wer zahlt, wenn der Handwerker verschwindet? Die Fertigstellungsbürgschaft sorgt dafür, dass das Geld nicht einfach im Nirwana landet. Sie bindet einen Dritten – meist eine Versicherung oder eine Bank – als Garanten. Wenn dein Bauunternehmer nicht mehr leisten kann, springt der Garant ein und sorgt dafür, dass der Bau fertig wird. Das ist kein theoretisches Szenario: Jedes Jahr scheitern Hunderte Bauvorhaben, weil der Unternehmer insolvent wird. Die Fertigstellungsbürgschaft verhindert, dass du als Bauherr die Rechnung zahlt.
Du brauchst sie nicht nur, wenn du ein neues Haus baust. Auch bei umfassenden Sanierungen, bei denen der Bauvertrag über 50.000 Euro geht, ist sie Pflicht. Sie deckt nicht nur den Rohbau ab, sondern auch die Innenausstattung – von Fußböden bis zur Heizung. Sie schützt dich vor unerwarteten Kosten, wenn der Handwerker nicht mehr zur Stelle ist. Und sie ist kein Einmalgeschäft: Die Bürgschaft bleibt bis zur endgültigen Abnahme gültig, oft über mehrere Jahre. Sie ist der einzige echte Schutz, den du hast, wenn der Bauunternehmer plötzlich nicht mehr antwortet.
Was viele nicht wissen: Die Fertigstellungsbürgschaft ist nicht gleich Fertigstellungsbürgschaft. Es gibt Unterschiede in der Deckungssumme, der Laufzeit und den Ausschlussklauseln. Einige Versicherer decken nur den Rohbau, andere auch die Innenausstattung. Einige verlangen, dass du den Bauunternehmer vorher prüfst – andere übernehmen die Prüfung selbst. Du musst wissen, was du bekommst. Und du musst sie vor dem ersten Geldtransfer unterschreiben. Nicht danach. Nicht nebenbei. Vorher.
Du hast eine Baufinanzierung? Dann ist diese Bürgschaft Teil deiner Vertragsbedingungen. Du hast keinen Kredit? Dann ist sie trotzdem sinnvoll. Denn wer baut, setzt sein Geld ein – und will es nicht verlieren. Die Fertigstellungsbürgschaft ist der einzige verbindliche Vertrag, der dich vor dem größten Risiko im Bauwesen schützt: dem Verschwinden des Handwerkers.
In den folgenden Beiträgen findest du konkrete Beispiele, wie andere Bauherren mit der Fertigstellungsbürgschaft umgegangen sind – von der Antragstellung bis zur Abnahme. Du erfährst, welche Fehler häufig gemacht werden, wie du die richtige Versicherung findest und warum du nie auf sie verzichten solltest. Es geht nicht um Theorie. Es geht darum, dass dein Zuhause fertig wird – und du nicht am Ende auf den Kosten sitzen bleibst.
Ein Bauträgervertrag bei Neubauimmobilien birgt große Risiken - aber auch klare Schutzklauseln. Erfahre, welche Punkte im Vertrag unbedingt stehen müssen, wie du dich vor Insolvenz und unerlaubten Änderungen schützt und warum die Auflassungsvormerkung dein wichtigster Sicherheitsanker ist.
Details