Schimmelgutachten an Wohnimmobilien: Kosten, Ablauf und was wirklich zählt

Schimmelgutachten an Wohnimmobilien: Kosten, Ablauf und was wirklich zählt
Nov, 27 2025

Warum ein Schimmelgutachten mehr ist als ein einfacher Check

Wenn du Schimmel an der Wand siehst, ist der erste Gedanke oft: Schimmelgutachten machen lassen. Aber was genau bringt das eigentlich? Ein Gutachten ist nicht einfach ein Foto mit einer Bescheinigung. Es ist ein rechtlich relevanter Beweis, der klarmacht, wer für den Schimmel verantwortlich ist - und wer die Kosten trägt. In Deutschland ist das besonders wichtig, weil die Beweislast bei Mietrechtsstreitigkeiten nicht bei dir als Mieter liegt, sondern beim Vermieter. Er muss nachweisen, dass du durch falsches Lüften oder Heizen den Schimmel verursacht hast. Ohne ein fundiertes Gutachten hast du keine Chance, dich zu verteidigen.

Ein gut gemachtes Gutachten sagt nicht nur: „Da ist Schimmel.“ Es erklärt, warum er da ist. Ist es ein bautechnischer Fehler? Eine undichte Dachrinne? Eine fehlende Wärmedämmung? Oder liegt es wirklich an dir, weil du die Fenster nie aufmachst? Nur wenn diese Frage klar beantwortet ist, kannst du wissen, ob du zahlen musst - oder ob dein Vermieter handeln muss.

Wie viel kostet ein Schimmelgutachten wirklich?

Die Preise schwanken zwischen 150 und 1.500 Euro. Das klingt verwirrend. Warum so viel Unterschied? Weil es nicht nur ein Gutachten gibt. Es gibt verschiedene Arten - und du musst wissen, welches du brauchst.

  • Mündliche Stellungnahme: 100-200 Euro. Nur ein kurzes Gespräch vor Ort. Kein schriftlicher Bericht. Nutzlos für Gericht oder Versicherung.
  • Kurzgutachten: 200-500 Euro. Ein paar Seiten, meist mit Fotos und einer groben Einschätzung. Reicht manchmal für private Klärung, aber selten vor Gericht.
  • Beweissicherungsgutachten: 300-600 Euro. Mit Luftproben, Feuchtigkeitsmessungen und detaillierter Ursachenanalyse. Ideal, wenn du mit dem Vermieter streitest.
  • Vollgutachten: 500-1.000 Euro. Bis zu 50 Seiten, mit allen Messdaten, Laboranalysen, Bauplänen und klaren Sanierungsempfehlungen. Dieses Gutachten wird vor Gericht anerkannt.
  • Verkehrswertgutachten: Ab 900 Euro, oft 0,5 % des Immobilienwertes. Wenn du die Wohnung verkaufst und Schimmel den Wert mindert, brauchst du dieses Gutachten. Es ist teuer, aber für den Verkauf entscheidend.

Was du auf keinen Fall tun solltest: Auf Angebote unter 300 Euro reinfallen. Die meisten davon kommen von Anbietern, die nicht unabhängig sind. Sie verdienen nicht am Gutachten, sondern am Verkauf von Antischimmelfarbe, Lüftungsgeräten oder Dämmung. Ein echter Sachverständiger hat kein Interesse daran, dir etwas zu verkaufen. Er sagt nur, was die Ursache ist - und was du dagegen tun musst.

Was passiert genau bei einer Ortsbegehung?

Ein seriöser Gutachter kommt nicht mit einem Handy und einem Blick auf die Wand. Er bringt professionelle Geräte mit. Die erste Phase ist die visuelle Inspektion: Er schaut sich alle betroffenen Stellen genau an - nicht nur die sichtbaren Flecken, sondern auch Ecken, hinter Möbeln, unter Fensterbänken. Dann folgt die Messtechnik.

  • Feuchtigkeitsmessung: Mit kapazitiven oder resistiven Messgeräten wird die Feuchtigkeit in Wand, Boden und Decke gemessen. Das zeigt, ob es sich um eine chronische Feuchtigkeit handelt - oder nur um einen kurzfristigen Ausreißer.
  • Thermografie: Mit einer Wärmebildkamera werden Wärmebrücken aufgespürt. Wo kalt ist, kondensiert die Luft. Das ist der Hauptgrund für Schimmel in modernen, gut gedämmten Wohnungen.
  • Luftproben: In der Luft werden Schimmelsporen gesammelt und im Labor analysiert. Nicht jede Schimmelsorte ist gefährlich. Einige sind harmlos, andere wie Aspergillus oder Stachybotrys können gesundheitliche Risiken bergen. Das Gutachten muss genau sagen: Welche Art ist da? Und in welcher Konzentration?

Danach untersucht der Gutachter die baulichen Gegebenheiten: Ist die Dämmung richtig verbaut? Gibt es eine funktionierende Lüftungsanlage? Sind die Fenster dicht? Ist die Fassade undicht? Er prüft auch dein Nutzerverhalten - aber nur, um es mit den technischen Daten abzugleichen. Ein Gutachter, der nur sagt: „Sie lüften nicht genug“, ist kein echter Sachverständiger. Er muss zeigen, warum das nicht die einzige Ursache sein kann.

Ein Mieter hält ein detailliertes Schimmelgutachten mit Messwerten und Laboranalysen in der Hand.

Warum ein Gutachten für Mieter so wichtig ist

Als Mieter hast du eine Pflicht: Du musst die Wohnung ordentlich lüften und heizen. Aber du hast keine Pflicht, für bautechnische Mängel zu zahlen. Das ist ein zentraler Punkt im deutschen Mietrecht. Der Vermieter muss beweisen, dass du den Schimmel verursacht hast. Und dafür braucht er ein Gutachten - nicht deine Aussage, nicht deine Lüftungsprotokolle, sondern ein unabhängiges, wissenschaftlich fundiertes Gutachten.

Wenn du den Schimmel entdeckst, solltest du deinem Vermieter schriftlich mitteilen: „Ich habe Schimmel in der Küche festgestellt. Bitte lassen Sie einen unabhängigen Sachverständigen einen Schimmelgutachten erstellen.“ Gib ihm eine angemessene Frist - etwa vier Wochen. Wenn er nicht reagiert, kannst du das Gutachten selbst in Auftrag geben und die Kosten später vom Vermieter verlangen - wenn das Gutachten zeigt, dass der Schimmel auf bauliche Mängel zurückzuführen ist.

Einige Vermieter versuchen, dich zu drängen, ein billiges Gutachten zu machen. Sie sagen: „Das ist doch nur ein kleiner Fleck.“ Aber ein billiges Gutachten ist kein Beweis. Es ist ein Risiko. Wenn du später vor Gericht stehst und nur ein Kurzgutachten hast, kann das Gericht es ignorieren. Dann bist du auf dich allein gestellt.

Was du bei der Auswahl eines Gutachters beachten musst

Nicht jeder, der „Schimmelgutachten“ anbietet, ist ein zertifizierter Sachverständiger. Es gibt viele Anbieter, die sich einfach „Gutachter“ nennen, aber keine Ausbildung haben. Achte auf folgende Punkte:

  • Zertifizierung: Ist er bei einer anerkannten Organisation wie der DIBt, der VDI oder einer anderen anerkannten Prüfstelle zertifiziert? Frag nach dem Zertifikat.
  • Unabhängigkeit: Verkauft er auch Dämmung, Lüftungsgeräte oder Farben? Dann ist er kein unabhängiger Gutachter. Er hat ein Interesse daran, dass du etwas kaufst.
  • Transparenz: Bietet er ein vorheriges Angebot an? Ein seriöser Gutachter nennt dir die Kosten, bevor er kommt. Er sagt dir: „Ein Vollgutachten kostet 750 Euro, inklusive Anfahrt und Laboranalyse.“
  • Erfahrung: Hat er schon mehrere Fälle vor Gericht begleitet? Frag nach Referenzen.

Ein guter Gutachter kommt nicht mit einem Standardformular. Er passt seine Untersuchung an deine Wohnung an. Er sagt nicht: „Ich mache immer das gleiche.“ Er sagt: „Bei Ihnen sieht es nach einer Wärmebrücke hinter dem Heizkörper aus - ich messe das genau.“

Eine Waage vergleicht ein unabhängiges Gutachten mit teuren Sanierungsprodukten – Symbol für Recht und Wahrheit.

Was passiert nach dem Gutachten?

Das Gutachten ist nicht das Ende - es ist der Anfang. Es enthält drei Dinge: die Befunde, die Ursache und die Sanierungsempfehlungen. Die Empfehlungen sind nicht willkürlich. Sie sind technisch fundiert. Ein Gutachter sagt nicht: „Machen Sie eine neue Dämmung.“ Er sagt: „Die Wand zwischen Küche und Bad hat eine ungedämmte Betonplatte. Die Feuchtigkeit kondensiert dort. Lösung: Dämmung mit 8 cm Mineralwolle und Dampfbremse.“

Wenn du Mieter bist und das Gutachten zeigt, dass der Vermieter schuld ist, kannst du ihm schriftlich die Sanierung verlangen. Wenn er nicht handelt, kannst du die Kosten selbst vorfinanzieren und sie später vom Vermieter erstatten - inklusive Zinsen. Wenn du Eigentümer bist, kannst du mit dem Gutachten die Versicherung einschalten - oder die Wohnung sicher verkaufen.

Ein Gutachten ist auch eine Vorsorge. Es zeigt dir, wo der nächste Schimmel entstehen könnte - bevor er sichtbar wird. Ein guter Gutachter sagt: „Hier ist kein Schimmel, aber die Luftfeuchtigkeit ist hoch, und die Wand ist kalt. In zwei Jahren könnte es hier passieren.“ Das ist wertvoll. Es verhindert teure Schäden.

Was du nicht tun solltest

Vermeide diese drei häufigen Fehler:

  1. Nicht auf „Schnellgutachten“ von Baumärkten gehen. Die machen Fotos, schreiben ein Blatt Papier und verkaufen dir dann eine Farbe. Das ist kein Gutachten. Das ist ein Verkaufsgespräch.
  2. Nicht warten, bis es schlimmer wird. Schimmel breitet sich aus. Je früher du handelst, desto geringer sind die Kosten - und desto besser ist deine rechtliche Position.
  3. Nicht ohne schriftlichen Bericht handeln. Mündliche Aussagen zählen vor Gericht nicht. Nur ein unterschriebener, datierter, mit Messwerten belegter Bericht ist gültig.

Ein Schimmelgutachten ist kein Luxus. Es ist ein Werkzeug. Ein Werkzeug, das dich vor falschen Ansprüchen schützt, dir klare Handlungsoptionen gibt und dich vor teuren Fehlentscheidungen bewahrt. Es ist der Unterschied zwischen Angst und Sicherheit.

15 Kommentare

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    Anja Lorenzen

    November 29, 2025 AT 05:36
    Ich hab letztes Jahr einen Schimmelfleck hinter dem Küchenschrank entdeckt und dachte, ich mach das selbst. Falsch gedacht. Der Fleck war nur die Spitze des Eisbergs. Ein Gutachten hat dann gezeigt, dass die Dämmung unter der Wand komplett kaputt war. Der Vermieter musste alles erneuern. Kein Euro aus meiner Tasche.

    Tip: Fotografiert alles, bevor ihr was macht. Und sagt nichts, bevor ihr das Gutachten habt.
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    Germán Dollinger

    November 30, 2025 AT 00:54
    Schimmel ist kein Problem. Schimmel ist eine Metapher. Er ist das Echo der kaputten Systeme, die uns zwingen, in Betonkästen zu leben, die nicht atmen können. Wer Schimmel bekämpft, ohne die Struktur zu hinterfragen, kämpft gegen den Wind.

    Das Gutachten ist kein Beweis. Es ist ein Zeugnis der Verantwortungslosigkeit unserer Baukultur. Und wer zahlt? Immer der Mieter. Oder die Versicherung. Nie der, der die Wand gebaut hat.
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    Viviana Richter

    Dezember 1, 2025 AT 05:12
    Ich hab’s gemacht! Nachdem mein Vermieter mich beschuldigt hat, ich würde nicht lüften (obwohl ich ein Lüftungsprotokoll führe!), hab ich ein Vollgutachten bestellt. Hat 820 Euro gekostet. Aber der Gutachter hat gezeigt, dass die Wärmebrücke am Fensterbau die Ursache war.

    Der Vermieter hat sich dann total entschuldigt und die Sanierung übernommen. Jetzt fühle ich mich wie ein Held. 🙌 Und ja, ich hab ihn dazu gebracht, auch die anderen Wohnungen prüfen zu lassen. Ein Gutachten ist Macht.
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    Joshua Lehmann

    Dezember 1, 2025 AT 19:33
    Kurz und knapp: Wenn du Schimmel siehst, geh nicht zum Baumarkt. Geh zu einem unabhängigen Sachverständigen. Punkt.

    Die 150-Euro-Angebote sind nur ein Verkaufstrick. Die machen dir Angst, verkaufen dir Farbe und sagen dir, du bist der Schuldige. Ein echter Gutachter sagt dir: „Das ist nicht dein Fehler.“ Und das ist Gold wert.
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    Lilli Koisser

    Dezember 1, 2025 AT 23:54
    Ein Gutachten? Ach ja. Das ist ja soooo 2015. Heute haben wir Smart Home Sensoren, die Feuchtigkeit messen, und KI, die Schimmel vorhersagt. Wer noch mit Thermografie und Luftproben arbeitet, ist entweder ein nostalgischer Nerd oder ein Betrüger, der seine alte Ausbildung nicht aktualisiert hat
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    Uwe Karstädt

    Dezember 3, 2025 AT 03:49
    Ich hab vor drei Jahren meinen ersten Schimmelgutachter kennengelernt. War ein echter Mensch. Hat nicht nur gemessen, sondern auch gefragt, wie ich lebe. Hat mir gezeigt, wo ich lüften kann, ohne dass mir die Wände abfallen.

    Das war kein Gutachten. Das war eine Lebensberatung. Und ich hab ihn seitdem als Freund. 🤝 Wenn du das nicht erlebst, hast du den falschen Typen genommen.
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    Max Crane

    Dezember 4, 2025 AT 19:46
    Gemäß § 535 BGB ist der Vermieter verpflichtet, die Mietsache in einem vertragsgemäßen Zustand zu erhalten. Ein Schimmelgutachten dient der Beweissicherung im Sinne des § 287 ZPO. Es ist daher nicht nur empfehlenswert, sondern rechtlich zwingend erforderlich, wenn der Vermieter eine Schuldzuweisung vornehmen möchte.

    Unabhängige Zertifizierungen nach DIN EN 16001 sind entscheidend. Ohne diese ist das Gutachten rechtlich anfechtbar.
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    Øystein Vereide

    Dezember 6, 2025 AT 16:26
    In Norwegen haben wir eine andere Herangehensweise. Wir bauen Wohnungen so, dass Schimmel gar nicht entstehen kann. Keine Wärmebrücken. Keine fehlende Dämmung. Keine alten Fenster. Wir denken voraus.

    Wenn du in Deutschland ein Gutachten brauchst, um zu beweisen, dass deine Wohnung nicht absichtlich schlecht gebaut wurde - dann ist das kein Mangel an Wissen. Das ist ein Mangel an Verantwortung.

    Wir haben in Norwegen vor 30 Jahren beschlossen: Bauqualität ist kein Luxus. Sie ist ein Menschenrecht. Warum nicht hier?
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    Simon Reinersmann

    Dezember 8, 2025 AT 03:20
    Ich hab’s gemacht. Hatte Schimmel im Bad. Hab einen Gutachter bestellt. Hatte Angst. War nervös. Hatte Angst, dass ich zahlen muss.

    Er hat gesagt: „Das ist kein Fehler von dir. Die Dämmung ist falsch.“

    Ich hab ihn nicht mehr gesehen. Aber ich hab ihn nie vergessen.
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    Jean Matzen

    Dezember 8, 2025 AT 06:47
    Die ganze Diskussion ist pseudowissenschaftlicher Müll. Schimmel ist ein biologisches Phänomen, das durch relative Luftfeuchtigkeit >60% bei Oberflächentemperaturen unter dem Taupunkt entsteht. Die meisten Gutachter verstehen nicht einmal die Grundlagen der Thermodynamik.

    Die Luftproben sind irrelevant, wenn man nicht die konvektiven Strömungen im Raum analysiert. Und die meisten Laboranalysen sind mit Fehlern behaftet, weil sie keine Sporenquantifizierung nach ISO 16000-17 durchführen.

    Wenn du kein Physikstudium hast, lass dich nicht von diesem Marketing-Gesöff einlullen. Die meisten Gutachter sind billige Bauassistenten mit einem Zertifikat aus dem Internet.
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    Heidi Spidell

    Dezember 8, 2025 AT 18:30
    Ich hab vor zwei Jahren ein Kurzgutachten gemacht, weil ich dachte, es reicht. Hatte Schimmel in der Ecke. Der Gutachter hat gesagt: „Ist ein kleiner Fleck, lüften.“

    Zwei Monate später war es doppelt so groß. Dann hab ich ein Vollgutachten gemacht. Hatte eine Wärmebrücke hinter dem Schrank. Der Vermieter hat die Wand rausgerissen.

    Ich hab gelernt: Ein Kurzgutachten ist wie ein Pflaster auf einer gebrochenen Rippe. Es täuscht. Es hilft nicht.

    Wenn du dir unsicher bist - geh gleich zum Vollgutachten. Es ist teuer, aber es ist dein Leben.
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    Ninke Kruger

    Dezember 10, 2025 AT 16:46
    Wer ein Schimmelgutachten in Auftrag gibt, ohne vorher seine Lüftungsgewohnheiten zu dokumentieren, ist selbst schuld. Wer die Fenster nur 5 Minuten am Tag aufmacht, hat keine Ansprüche. Wer den Heizkörper zuparkt, hat keine Ansprüche. Wer mit einem 150-Euro-Gutachten vor Gericht steht, hat keine Ansprüche.

    Die Welt ist nicht fair. Und wenn du dich beschwerst, ohne deine eigene Verantwortung zu prüfen, bist du nur ein weiterer Kläger, der keine Ahnung hat.
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    Sina Rohde

    Dezember 10, 2025 AT 19:22
    Ich hab’s auch gemacht. Meine Wohnung hat Schimmel. Ich hab gedacht, ich mach das selbst. Dann hab ich einen Gutachter genommen. Der hat gesagt: „Du lüftest zu wenig.“ Ich hab gesagt: „Ich lüfte jeden Tag!“

    Er hat dann die Wand abgemessen. Und gesagt: „Aber du hast den Heizkörper hinter dem Sofa versteckt. Da wird es kalt. Da kondensiert die Luft.“

    Ich hab das Sofa verschoben. Und der Schimmel ist weg. Kein Geld für Sanierung. Kein Streit.

    Es ist nicht so schwer. Man muss nur wissen, wo man hinschauen muss.
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    Leonie Heinzman

    Dezember 12, 2025 AT 03:08
    Ich hab den Schimmel gesehen und hab gleich gewusst: Das ist nicht mein Fehler. Ich lüfte jeden Morgen und Abend. Ich hab den Vermieter angerufen. Der hat gesagt: „Mach ein Gutachten.“

    Ich hab es gemacht. Und der Gutachter hat gesagt: „Die Dachrinne ist verstopft. Wasser läuft in die Wand.“

    Der Vermieter hat jetzt die Rinne repariert. Und mir gesagt, er tut es für alle Wohnungen.

    Ich bin froh, dass ich nicht geschwiegen hab. Danke, dass es Leute gibt, die wissen, was sie tun.
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    Germán Dollinger

    Dezember 12, 2025 AT 20:17
    Du hast Recht. Aber du hast auch vergessen zu sagen: Der Vermieter hat dir das Gutachten nicht bezahlt. Du hast es vorfinanziert. Und jetzt wartest du auf die Rückerstattung. Und er zögert. Und du musst nochmal schreiben. Und nochmal. Und nochmal.

    Das ist nicht Gerechtigkeit. Das ist ein Krieg. Und du bist der Soldat, der ohne Waffen in den Graben geht.

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